RAUS AUFS DORF

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Author

Duitsland Instituut Amsterdam/Universiteit Amsterdam

Abstract

Seit einigen Jahren nimmt das Dorf in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur einen zentralen Platz ein. Einige der in den letzten Jahren erschienenen Dorfromane thematisieren den Rückzug einer Protagonistin aus der Stadt aufs Land. In „Altes Land“ (2015) von Dörte Hansen, „Alte Sorten“ (2019) von Ewald Arenz und „Über Menschen“ (2021) von Juli Zeh versuchen die jungen Protagonistinnen in der Provinz ein neues Leben anzufangen. In diesem Aufsatz wird gezeigt, inwiefern das Dorf in diesen Bestsellern tatsächlich als Rückzugsort und Alternativraum funktioniert. In einem ersten Schritt wird dabei die Vorgeschichte, d.h. das Leben in der Stadt, genauer betrachtet. Im Anschluss daran wird ausführlich auf den neuen Lebensentwurf eingegangen. Im Mittelpunkt steht dabei jeweils die neugewonnene Beziehung der Protagonistin zu einem/einer Dorfbewohner/in. Es zeigt sich, dass über diese Beziehung Probleme überwunden werden können und sich neue Lebensperspektiven ergeben, ohne dass dabei jedoch Konflikte ausgespart bleiben. In einem letzten Schritt wird gefragt, wie die literarischen Entwürfe ländlicher Rückzugs- und Alternativräume im gegenwärtigen gesellschaftlichen Kontext zu bewerten sind: Was erklärt ihre Beliebtheit und was bieten sie ihren LeserInnen?

Keywords